Ausstellung

Som Supaparinya
The Rivers They Don’t See (verlängert)

16. Aug. - 16. Nov. 2025

Som Supaparinya, A Separation of Sand and Islands, 2018, courtesy of the Artist
Som Supaparinya, A Separation of Sand and Islands, 2018, Videostill, courtesy of the Artist

Som Supaparinyas erste institutionelle Einzelausstellung in Deutschland, The Rivers They Don’t See, wird verlängert. Im Rahmen der aktualisierten Präsentation wird das Video A Separation of Sand and Islands (2018) anstelle von My Grandpa’s Route Has Been Forever Blocked (2012) gezeigt.

Die Ausstellung thematisiert Flüsse als politisierte Umweltstrukturen, die tief mit der kolonialen Geschichte in Südostasien verknüpft sind. Behandelt werden Themen wie staatliche Kontrolle und kapitalistische Expansion und die damit einhergehenden sozio-ökologischen Auswirkungen. Im Mittelpunkt steht die Videoinstallation The Rivers They Don’t See (2024), die entlang der Flüsse Salween, Ping und Chao Phraya den Spuren großräumiger Eingriffe in Natur und Gesellschaft folgt – von geplanten Flussverlegungen bis hin zu Auswirkungen sogenannter „grüner“ Energiepolitik. Supaparinya dokumentiert nicht nur Flussverläufe, sondern auch deren Abwesenheit: ausgetrocknete Flussbetten, zerstörte Ökosysteme und verlassene Dörfer. Stimmen Geflüchteter aus Myanmar, Arbeitsmigrant:innen und Flussanrainer:innen geben den Folgen politischer Entscheidungen eine persönliche Dimension.

Die aktuellste Arbeit der Ausstellung The Unsung Lyric of Ping (2025) ist in Zusammenarbeit mit der Musikerin Helen Ganya entstanden. Die Videoarbeit zeigt die Folgen des Taifuns Yagi (2024) und verknüpft Naturgeräusche mit Bildern zerstörter Landschaften zu einem poetischen Porträt eines Ökosystems im Wandel. Supaparinyas künstlerische Praxis verbindet filmische Recherche, dokumentarische Beobachtung und symbolische Verdichtung.

In der zweikanalige Videoarbeit A Separation of Sand and Islands (2018) folgt Supaparinya der Geschichte französischer Erkundungsmissionen des 19. Jahrhunderts im Mekong-Gebiet. Inspiriert durch die Umweltaktivist:in Chiang Rai beleuchtet Supaparinya die Verflechtung der Kolonialgeschichte Südostasiens mit aktuellen geopolitischen Infrastrukturmaßnahmen und deren Zusammenhang mit Zwangsmigration, der Zerstörung des Ökosystems sowie der wirtschaftlichen Expansion Chinas.

Ihre Werke entstehen aus langfristiger Auseinandersetzung, oft über Jahre hinweg, ohne vorgegebene Fragestellung – ein offener Prozess, der Raum für neue Perspektiven auf soziale Ungleichheiten, ökologische Zerstörung und kollektive Erinnerung gibt. Die Ausstellung wurde spezifisch für die Architektur der Kestner Gesellschaft konzipiert: Spiegelinstallationen, Klangräume und ein immersiver Korridor verwandeln die Räume in ein „Archiv aus Atmosphären“.

Kuratiert von Natalie Keppler und Alexander Wilmschen, in Zusammenarbeit mit dem Berliner Künstlerprogramm des DAAD.

Weitere Informationen folgen in Kürze.

Som Supaparinya (geb. 1973 in Chiang Mai, Thailand) ist eine multidisziplinär arbeitende Künstlerin, die mit Installation, gefundenen Objekten, Fotografie und Film arbeitet. Ihre Werke verhandeln Sozialgeschichte, ökologische und politische Strukturen sowie koloniale Kontinuitäten in Südostasien. Flüsse und Landschaften fungieren in ihren Videoarbeiten als stille Zeugen gesellschaftlicher Umbrüche. Ihre künstlerische Praxis ist dokumentarisch, experimentell und oft allegorisch.

Die Künstlerin ist Mitgründerin von Chiangmai Art Conversation (CAC), einer Non-Profit Künstler:innen-Initiative. 2025 zeigt die Kestner Gesellschaft Hannover ihre Einzelausstellung The Rivers They Don’t See, die von Natalie Keppler ko-kuratiert wird. 2026 wird die Zusammenarbeit mit dem Berliner Künstlerprogramm des DAAD in der daadgalerie Berlin fortgesetzt. Supaparinya war Teil der Bangkok Art Biennale (2024), documenta 15 (2022), Thailand Biennale (2021) und Gwangju Biennale (2018). Som Supaparinya lebt und arbeitet in Chiang Mai, Thailand.


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Goseriede 11, 30159 Hannover

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