Ausstellung

Studio for Propositional Cinema | in relation to a Spectator:

29. Sept. 2017 - 7. Jan. 2018

Studio for Propositional Cinema | in relation to a Spectator:

Für die Ausstellung »in relation to a Spectator:« in der Kestner Gesellschaft hat das Künstlerkollektiv Studio for Propositional Cinema 31 Künstlerinnen und Künstler sowie Künstlergruppen eingeladen, auf ihr Essay über Wahrnehmung von Kunst mit eigenen Arbeiten zu reagieren. Vorgegeben wurden vier Schauplätze: Bühne, Wand, Tisch und Publikation. Die unterschiedlichen Werke – Dokumente, Objekte, Gemälde, Filme, Performances, Lesungen oder Essays – regen die Betrachter an, über die grundlegende Konstituierung eines Kunstwerks nachzudenken. Studio for Propositional Cinema übernimmt in der Ausstellung eine kuratorische Rolle. Durch die Auseinandersetzung mit traditionellen Vorstellungen von Werkgenese und künstlerischer Autorenschaft konterkariert das Kollektiv auch die gegenwärtig eingeforderte allumfassende Verfügbarkeit von Kunst. Das dem Essay von Studio for Propositional Cinema zugrunde liegende Werkverständnis lässt sich beispielhaft mit der legendären »Declaration of Intent« (1968) des amerikanischen Konzeptkünstlers Lawrence Weiner vergleichen, der auch in der Ausstellung vertreten ist. Die Ausstellung verändert sich während der Laufzeit und ist als ein dynamisches Zusammenspiel angelegt, in dem mittels verschiedener Werke die Rolle der Betrachter befragt wird.

Mit Künstlerinnen und Künstlern wie Monika Baer, Rita McBride, Rachel Harrison und Jeff Wall wird darüber hinaus ein Rückgriff, mit Christopher Williams ein Vorgriff auf die Ausstellungsgeschichte der Kestner Gesellschaft gemacht. So entsteht ein dichtes Geflecht an Verweisen, in dem die Imagination der Betrachter in Bezug zu den Objekten und dem Ausstellungsraum selbst gesetzt wird.

»in relation to a Spectator:« ist eine Weiterführung des im Rahmen der vorangegangenen Ausstellung »Produktion. Made in Germany Drei« entwickelten Werks von Studio for Propositional Cinema. Während die vormals als Wandtext in die Kuppeldecke eingeschriebene Arbeit einen Denkraum über Fragen der Wahrnehmung von Kunst formulierte, werden die Thesen nun, basierend auf dem Essay, der Empirik unterzogen und beispielhaft mittels der ausgestellten Werke erprobt: »von einem und/oder für einen und/oder in Relation zu einem Betrachter«.

Die künstlerische Praxis von Studio for Propositional Cinema umfasst Installationen, Performances, Festivals, Publikationsprojekte sowie den Betrieb eines unabhängigen Ausstellungsraums in Düsseldorf. Sprache, mal polemisch, mal in institutioneller Diktion, oftmals in phrasierter Dichtung, in der exklamatorisch gesellschaftliche Widersprüche offengelegt werden, stellt ein grundlegendes Element dar. Mittels unterschiedlicher Werkformen und wechselnder Kooperationen wird die künstlerische Autorenschaft verschleiert.

Bisherige Ausstellungen und Performances fanden unter anderem statt in: Kunstsammlung NRW, Düsseldorf (2017), Swiss Institute, New York (2017), Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf (2016), Kunsthaus Bregenz (2016) oder dem mumok, Wien (2015).

Die Ausstellung wird unterstützt von der Botschaft von Kanada und dem Förderkreis der Kestner Gesellschaft.

Kuratorinnen: Christina Végh und Elmas Senol


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Goseriede 11, 30159 Hannover

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