Ausstellung

Klára Hosnedlová
To Infinity

4. März - 4. Juni 2023

Klára Hosnedlová. To Infinity
Klára Hosnedlová, To Infinity, 2023, Installationsansicht, courtesy the artist, Kraupa-Tuskany Zeidler, Berlin, White Cube, London, Foto: Zdeněk Porcal - Studio Flusser

Für ihre erste institutionelle Einzelausstellung verwandelt Klára Hosnedlová die Hallen der Kestner Gesellschaft in labyrinthische Innenwelten, indem sie in aufwändiger Detailarbeit Räume mit voyeuristischen Oberflächen modelliert – verdeckte Spiegel des humanoiden Selbst. Ihre monumentalen, performativen Skulpturen, die wie Wolken aus undurchsichtiger Materie schweben, sind Inkubatoren körperlicher Poesie, großzügige Lebensräume für Miniaturbilder einer fragmentierten, postindustriellen Welt am Rande der Erschöpfung.

Hosnedlová, die ihre hybride Praxis an der Schnittstelle von Kunsthandwerk, Mode, Design, Architektur, Skulptur und Performance findet, choreografiert komplexe, immersive Umgebungen von beeindruckender filmischer und theatralischer Qualität, die an unterirdische Zeitkapseln erinnern, die für ungewisse Momente der Zukunft geschaffen wurden. Inspiriert von der modernen und brutalistischen Architektur Mittelosteuropas und den folkloristischen böhmischen Textiltraditionen, ist Hosnedlovás Werk ein mentales Spektakel an kulturellem Eintauchen und eine erneute Untersuchung von Zugehörigkeitsmustern.

Indem sie sich unter die Haut eines Bildfeldes begibt, präsentiert die Künstlerin die Fata Morgana eines malerischen Bildes: Erzählerische Gesten eines Nähprozesses, die mit der Sorgfalt und Präzision einer Chirurg:in und einer Geschichtenerzähler:in ausgearbeitet wurden, tricksen die Wahrnehmung aus und täuschen die Sinne, und erzeugen eine Spannung des Unglaubens. Akribisch geschichtete Seidenfäden auf der glatten Textiloberfläche ähneln den subtilen Bewegungen von Pinselstrichen auf einer Leinwand und erzeugen die dichte Textur einer einzigartigen, entfremdeten Natur, eine Zone der Zerbrechlichkeit mit reliefartig visueller Wirkung.

Die Umgebungen Hosnedlovás sind mit einer beinahe haptischen Vergänglichkeit unerträglicher Nostalgie durchtränkt, schwingen aber gleichzeitig mit einer Kraft von ursprünglicher Natur, die auf einen zukünftigen, noch neu zu entwerfenden Körper gerichtet ist. Es ist eine Szenografie eines neuen Lebens, das geboren werden soll – ein Geräusch des Schlüpfens, ein Pulsieren der Ader, eine Zeremonie des Defekts – ein Antikörper, der sich dem Körper als einer zwanghaften sozialen und kulturellen Architektur widersetzt.

Klára Hosnedlová, 1990 in Uherské Hradiště, Tschechien geboren, studierte an der Academy of Fine Arts Prague (2009–2016) und promoviert derzeit an der Faculty of Fine Arts, Brno University of Technology. Sie lebt und arbeitet in Berlin.

Ihre Arbeiten wurden in zahlreichen Gruppenausstellungen gezeigt, u. a. im X Museum, Peking (2022); Art Basel Parcours, Basel (2021); Meyer Kainer, Wien (2021); Baltic Triennial 14: The Endless Frontier, Vilnius (2021); 54. October Salon, Belgrad Biennale (2021); 7. Athens Biennale (2021); Kraupa-Tuskany Zeidler, Berlin (2020); Berghain, Berlin (2020); Fondation Cartier, Paris (2019); Nationaltheater Prag (2018); Villa Tugendhat, Brünn/Brno (2017); hunt kastner, Prag (2016); und die Nationalgalerie, Prag (2015). In jüngster Vergangenheit nahm sie an der 16. Biennale Lyon (2022) teil.

Kuratoren: Adam Budak, Alexander Wilmschen

Erfahren Sie mehr über Klára Hosnedlová im Handout zur Ausstellung.


Ausstellungsansichten

Klára Hosnedlová, To Infinity, 2023, Installationsansicht, courtesy the artist, Kraupa-Tuskany Zeidler, Berlin, White Cube, London, Foto: Zdeněk Porcal - Studio Flusser

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