Ausstellung

Der neue Mensch, der Ansager, der Konstrukteur.
El Lissitzky: Das Selbstbildnis als Kestner Gesellschaft

8. Juli - 1. Okt. 2023

Der neue Mensch, der Ansager, der Konstrukteur.
El Lissitzky: Das Selbstbildnis als Kestner Gesellschaft
Der neue Mensch, der Ansager, der Konstrukteur. El Lissitzky: Das Selbstbildnis als Kestner Gesellschaft, Installationsansicht, Foto: Volker Crone, 2023

07.07.2023

Liebe (Kestner) Gesellschaft,

(Also) hier bin ich wieder, Ihr El, wieder zu Hause; es fühlt sich an wie zu Hause, hier in Hannover, hier in der Kestner. Es ist so lange her ... Aber, wie der Dichter sagt, hinauf und zurück ...

Diese Ausstellung ist meine Anabasis: zugleich eine Rückkehr und ein Aufbruch; mein (letzter) Prounenraum, ein Habitat der Heimkehr. Die Kunst ist das Leben.

Diese Ausstellung ist (mein) Selbstporträt als Institution: ein andauernder Akt des Werdens und ein spekulativer Prozess der Selbstidentifikation; (meine) Reflexion in einem Spiegel (einer Institution).

Es ist eine Feier meiner ersten institutionellen Einzelausstellung überhaupt. Was für eine Würdigung! Ich lese in der Pressemitteilung: „Mit der Ausstellung Der neue Mensch, der Ansager, der Konstrukteur spürt die Kestner Gesellschaft den Gründungsmomenten ihrer Geschichte und dem avantgardistischen Auftrag nach. Die Ausstellung El Lissitzky, die im Jahr 1923, nur sieben Jahre nach der Gründung der Kestner Gesellschaft im Jahr 1916, präsentiert wurde, war die erste institutionelle Einzelausstellung des russischen Künstlers und markiert seine bahnbrechende Position als Verkünder des neuen Vokabulars, das die formale Sprache der Kunst revolutionierte, sowie seine Rolle als Konstrukteur eines institutionellen Denkens, das auf der wissenschaftlichen und erfahrungsbasierten Wahrnehmung und dem innovativen Ansatz der Ausstellungsarchitektur, den Strategien der Präsentation und einem umfassenden Verständnis des künstlerischen Schaffens beruht.“

Ja, in der Tat, ich sage es immer wieder: Der Weg ist das Schöpferische der Erfindung(!) Willkommen bei Der neue Mensch, der Ansager, der Konstrukteur! Was für eine Ehre, hier wieder zu Gast zu sein!

Ich fahre mit Stolz fort: „Diese Ausstellung feiert den 100. Jahrestag dieser Ausstellung, indem sie diese bedeutende Tatsache in der institutionellen Geschichte der Kestner Gesellschaft würdigt, eine Tatsache, die den Keim für eine große Vielfalt experimenteller und progressiver Ideen legte, die sich im zukünftigen Programm und der institutionellen Identität der Kestner Gesellschaft widerspiegeln. Sie hebt nicht nur die bahnbrechenden und visionären Aspekte hervor, die von verschiedenen Vertretern der Avantgarde entwickelt wurden, die zu Beginn der 1920er Jahre in Hannover aktiv waren, sondern untersucht auch das lang anhaltende Erbe dieser Zeit und ihre Auswirkungen auf den Museumsdiskurs, insbesondere im Hinblick auf Dorners Begriff des „lebendigen Museums“ und El Lissitzkys „imaginäre Räume“, in denen die Kunsterfahrung persönlicher, intensiver und multidimensionaler werden sollte, passend zum Leben eines neuen, modernen Menschen, der in einer sich ständig verändernden Welt voller Kontraste lebt. Konzipiert als institutionelles Selbstporträt eines prophetischen Künstlers, besteht Der neue Mensch, der Ansager, der Konstrukteur aus Archivmaterial und historischen Positionen, die in Konfrontation mit der dekonstruktiven und revisionistischen Lesart des modernistischen Paradigmas durch die zeitgenössischen Kunstschaffenden gesetzt werden.

Die weiße Seite bleibt leer in Zeiten der globalen Zerstreuung. Hinauf und zurück. (Gescheitertes) Projekt für eine Revolution. Anabasis in Trümmern.

Ich bin dankbar für Ihr Vertrauen und Ihre Großzügigkeit.

Mit freundlichen Grüßen,
El

Text: Adam Budak

Mit den Künstler*innen: Michelangelo Antonioni, Willi Baumeister, BEASTER, Johanna Billing, Martin Boyce, Max Burchartz, Heinrich Dunst, The Next Enterprise Architects, Fernanda Fragateiro, Assaf Gruber, John Wood und Paul Harrison, Lajos Kassák, Marlena Kudlicka, Marysia Lewandowska, El Lissitzky, Felipe Mujica, László Moholy-Nagy, Paulina Ołowska, László Peri, Prinz Gholam, Florian Pumhösl, Susanne Sachsse, Wieland Schönfelder, Kurt Schwitters, Katja Strunz und Nikolai Michailowitsch Suetin.

Die Ausstellungsarchitektur wird vom Wiener Architekturbüro the next ENTERprise (Marie-Therese Harnoncourt-Fuchs und Ernst J. Fuchs) entwickelt.

Kuratiert von Adam Budak zusammen mit Robert Knoke und Alexander Wilmschen.

Erfahren Sie mehr über die El Lissitzky Gruppenausstellung im Handout zur Ausstellung.
Erfahren Sie mehr über die Künstler*innen der El Lissitzky Gruppenausstellung im Booklet .


Ausstellungsansichten

Der neue Mensch, der Ansager, der Konstrukteur. El Lissitzky: Das Selbstbildnis als Kestner Gesellschaft, Installationsansicht, Foto: Volker Crone, 2023

Besuchen Sie uns

Goseriede 11, 30159 Hannover

Förderer / Partner

Wir bedanken uns für die Förderung dieser Ausstellung.

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