Vortrag Fr 20. Sept. 2024, 18.00 Uhr

Liegt die Zukunft der bildenden Kunst in der künstlichen Intelligenz?

Boris Eldagsen, Mario Klingemann, Dr. Anke Schierholz

Boris Eldagsen, Eudomnesia

Es gibt eine Anzahl von offenen Fragen zum Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) und zur Einschätzung dessen, was durch die KI auf Künstler:innen zu kommt. BBK Hannover und Kestner Gesellschaft laden zum Diskurs mit zwei mit KI arbeitenden Künstlern, Boris Eldagsen und Mario Klingemann und einer Vertreterin der Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst, Justitiarin Dr. Anke Schierholz ein.

Die Zahl der international renommierten Künstler:innen, die ihre Werke mithilfe von KI erschaffen, nimmt stetig zu. Es stellt sich uns die Frage, wie sich das Spannungsverhältnis zwischen Computerkreativität und dem Künstler als Urheber künftig austariert. Was wird aus dem Begriff des Originals? Erzeugt KI Kunst oder reproduziert sie lediglich Vorhandene? Eröffnet sie der Kunst neue Perspektiven oder wird die Kunst durch die allgemeine Verfügbarkeit von KI entwertet? Welche Auswirkungen hat mit KI generierte Kunst auf die Wahrnehmung von Kunst? Wie sieht es aus mit Urheberrechten an KI generierter Kunst und mit deren Kennzeichnung als solche?

Mario Klingemann, geboren 1970 in Laatzen, lebt in München. Klingemann ist ein Künstler, der Algorithmen und künstliche Intelligenz einsetzt, um Systeme zu schaffen und zu erforschen. Sein besonderes Interesse gilt der menschlichen Wahrnehmung von Kunst und Kreativität. Er erforscht Methoden, mit denen Maschinen diese Prozesse ergänzen oder nachahmen können, und gilt als Pionier auf dem Gebiet der KI-Kunst, der neuronalen Netze und des maschinellen Lernens. Seine Installation Memories of Passersby I schrieb im März 2019 Geschichte als die erste autonome KI-Maschine, die bei Sotheby's erfolgreich versteigert wurde.

Boris Eldagsen, geboren 1970 in Pirmasens, lebt in Berlin. Ab 1991 Studium der Philosophie und Germanistik, danach Studium Bildende Kunst und Philosophie auf Lehramt. Ab 2000 nach dem zweiten Staatsexamen arbeitete er als Freelancer für digitales Marketing und als Lehrbeauftragter. Seit 2004 unterrichtet er Kreativität, Ideenlehre und Photokunst an internationalen Universitäten und Kunstakademien. Im April 2023 lehnte er die Sony World Photography Awards ab und gab zu, dass er sich mit einem KI-generierten Bild beworben hatte, um eine Debatte über das Verhältnis zwischen KI-generierten Bildern und Fotografie anzustoßen. Sein Stunt wurde weltweit bekannt und sein Bild THE ELECTRICIAN zu einem der berühmtesten des Jahres.

Dr. Anke Schierholz, Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst. Nach dem Jura-Studium in München arbeitete Anke Schierholz zunächst am Münchner Max-Planck-Institut für geistiges Eigentum, wo sie zu einem urheberrechtlichen Thema promovierte. Sie war danach für vier Jahre als Rechtsanwältin in einer auf Urheberrecht und gewerblichen Rechtsschutz spezialisierten Kanzlei in Potsdam und Berlin tätig, bevor sie 1999 die Leitung der Rechtsabteilung der VG Bild-Kunst übernahm.

Die Veranstaltung wird in Zusammenarbeit mit dem BBK Hannover organisiert.


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