Ian Waelder
mit Kurator Alexander Wilmschen

Ian Waelder verbindet in seiner Einzelausstellung thereafter erstmals Fassade, Atrium und Arkadenhalle der Kestner Gesellschaft zu einer räumlichen Erzählung zwischen Innen und Außen, Vergangenheit und Gegenwart. In seinen Werken setzt sich Waelder mit familiären Spuren, biografischen Brüchen und alltäglichen Überresten auseinander.
In der Halle entstand ein labyrinthischer Raum aus Pappe, der Assoziationen an einen Umzugskarton weckt. Im Café Tender Buttons zeigt ein Triptychon aus Rohleinen-Bildern einen Jungen beim Laufen, der sich wie in einem filmischen Zeitraffer aus dem Bildraum vorwärts zu bewegen scheint – eine Geste der Erinnerung – und an der Fassade warten Nasenskulpturen aus Samen, die in Zusammenarbeit mit seinem Vater entstanden, von Vögeln gefressen zu werden.
Ian Waelder ist Künstler und Verleger. Seine künstlerische Arbeit befasst sich mit kollektiver Erinnerungspraxis und persönlicher Geschichte und umfasst eine Vielzahl von Medien, darunter Fotografie, Skulptur, Klang, gefundene Objekte, Druckgrafik und Rauminstallationen. Ian Waelder lebt und arbeitet derzeit zwischen Mallorca, Frankfurt am Main und Basel.
Alexander Wilmschen ist Kurator in der Kestner Gesellschaft. Er studierte Kunstgeschichte und Philosophie sowie Art History in Global Context in Düsseldorf und Berlin. Für die Kestner Gesellschaft hat er zahlreiche Ausstellungen kuratiert u. a. mit Rebecca Ackroyd, The Institute of Queer Ecology, Anna K.E., Jack O’Brien, Klára Hosnedlová und Paloma Varga Weisz.