Das metabolische Museum
Vortrag von Dr. Clémentine Deliss

Das metabolische Museum
Im Rahmen unseres Schwerpunkts „Zärtlichkeit“ stellt die Kuratorin und Kulturhistorikerin Clémentine Deliss ihr erweitertes Konzept des metabolischen Museums vor, einer Institution, die so fragil und transformativ ist wie der menschliche Körper im 21. Jahrhundert. In ihrem Vortrag stellt sie die kuratorische und künstlerische Forschung vor, die sie zwischen 2010 und 2015 mit Künstler:innen, Schriftsteller:innen und Jurist:innen im Weltkulturen Museum in Frankfurt am Main durchgeführt hat. Sie enthüllt die Dilemmata, mit denen die deutschen ethnografischen Museen konfrontiert sind, und schlägt eine Arbeitsweise vor, die die Heilung und Wiederherstellung dieser umstrittenen Sammlungen unterstützt. Hier wird das Museum zu einer Universität für visuelle Bildung, zu einem Ort für den demokratischen und dekolonialen Intellekt.
Dr. Clémentine Deliss ist Global Humanities Visiting Professor of History of Art, Department of Art History, University of Cambridge und Associate Curator der KW Institute for Contemporary Art in Berlin. Ihre Arbeit bewegt sich im Grenzbereich zwischen zeitgenössischer Kunst, kuratorischem Experimentieren und kritischer Anthropologie. Zwischen 2010 und 2015 leitete sie das Weltkulturen Museum in Frankfurt, wo sie ein neues Labor für post-ethnografische Forschung einrichtete. Sie war Fellow des Wissenschaftskollegs zu Berlin und lehrte Kunsttheorie und kuratorische Praxis an der École nationale supérieure d’arts de Paris-Cergy, der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe und der Universität der Künste Hamburg. Ihr Buch „The Metabolic Museum“ ist bei Hatje Cantz in Koproduktion mit den KW (2020) und in russischer Übersetzung bei Garage Publishing (2021) erschienen. Sie lebt in Berlin.