Veranstaltung Fr 29. Sept. 2023, 18.00 Uhr

El Lissitzky und die roten Keile & roten Quadrate im Grafikdesign der 1980er Jahre.

Vortrag von Prof. Victor Malsy

Foto: victor malsy

Die Elektropopband Kraftwerk nennt als Inspiration für die Covergestaltung ihres Albums Die Mensch-Maschine von 1978 ausdrücklich El Lissizky. Malcolm Garrett interpretiert für seine Covergestaltung A Different Kind of Tension der englischen Punkband Buzzcocks 1979 den roten Keil aus Lissitzkys berühmtem Plakat von 1919 neu und Neville Brody „recycelt“ – wie er es selbst nennt – Anfang der 1980er Jahre den roten Keil für das Logo der britischen Musiker- und Künstlerbewegung Red Wedge. Während die einen Lissitzky bewusst visuell zitieren und sich von seinem grafischen und typografischen Werk inspirieren lassen, schlachten andere das Werk meist bewusstlos nach belieben aus. Die 1980er Jahre waren im Grafikdesign eine Zeit der „visuellen Plünderung“, wie Rick Poynor das Jahrzehnt im Rückblick beschreibt. Victor Malsy zeigt eine Auswahl aus seiner Sammlung roter Keile und Quadrate.

Victor Malsy, 1957 in Froschhausen geboren, Ausbildungen zum Bauzeichner und Krankenpfleger, anschließend Studium Grafikdesign an der Hochschule für Künste Bremen. Seit 1991 eigenes Büro für Kommunikation und Gestaltung in Bremen, seit 2005 in Willich. Buchgestaltung und Verlagsauftritte, u. a. für: DuMont Buchverlag, Klett-Cotta, S.Fischer Verlag, Fischer Taschenbuch Verlag, Carl Hanser Verlag, Verlag C.H.Beck, Walter de Gruyter GmbH, Rotbuch Verlag, Europäische Verlagsanstalt, die andere Bibliothek. Seit 2000 Professor für Kommunikationsdesign im Lehrgebiet Typografie und Buchgestaltung am Fachbereich Design der Hochschule Düsseldorf. Forschungsschwerpunkt ist die Geschichte der Gestaltung und ihrer Gestalterinnen. Seit 2011 Mitglied im Kunst Beirat für die grafische Gestaltung der Sonderpostwertzeichen beim Bundesministerium der Finanzen in Berlin. Veröffentlichungen, Beiträge und Ausstellungen zu den Themen Typografie, Buchgestaltung und Designgeschichte u. a.: „Kollege L. war schon prima“ (1990), „Helmut Schmid: Gestaltung ist Haltung“ (2006), „Filmkunstgrafik. Ein Buch zur neuen deutschen Filmgrafik der 1960er Jahre“ (2007), „Helvetika forever. Geschichte einer Schrift“ (2008), „Ideenstadt Düsseldorf. Design und Werbung in Düsseldorf 1900–2013“ (2013), „Klaus-Peter Dienst. Kalligrammatische Typografie und poetische Textbilder“ (2019), „sound of poetry of sound. Der S Press Tonband Verlag und die ‚akustische Literatur’“ (2021). Umfangreiche Sammlung und Aufbau eines Archives zur „visuellen Geschichte des Todes“.


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