Ausstellung

Wo Kunst geschehen kann. Die frühen Jahre des CalArts

30. Aug. - 10. Nov. 2019

CalArts, unbekannt ca. 1971-1972 s/w Fotografie
CalArts, unknown, ca. 1971-1972, California Institute of the Arts Archives Photographic Materials Collection

Künstler*innen der Ausstellung: Michael Asher, David Askevold, John Baldessari, Ericka Beckman, Ross Bleckner, Barbara Bloom, Troy Brauntuch, Sheila Levrant de Bretteville, Klaus vom Bruch, Judy Chicago, Dorit Cypis, Eric Fischl, Simone Forti, Jack Goldstein, Douglas Huebler, Stephan von Huene, Allan Kaprow, Mike Kelley, Alison Knowles, Suzanne Lacy, Matt Mullican, Daniel Joseph Martinez, John Miller, Susan Mogul, Ann Noël, Tony Oursler, Charlemagne Palestine, Stephen Prina, Anthony Ramos, Ulrike Rosenbach, David Salle, Miriam Schapiro, Mira Schor, Jim Shaw, Wolfgang Stoerchle, Mitchell Syrop, Carrie Mae Weems, James Welling, Faith Wilding, Christopher Williams und Emmett Williams.

Die umfassende Gruppenausstellung präsentiert die legendären Gründungsjahre (1970-1980) der amerikanischen Kunsthochschule „California Institute of the Arts“ (CalArts), die zahlreiche bekannte Künstlerinnen und Künstler hervorgebracht hat. Die Ausstellung mit dem Titel „Wo Kunst geschehen kann. Die frühen Jahre des CalArts“ eröffnet eine multiperspektivische Sicht auf die Schule: Parallel existierende Strömungen aus dem Umfeld der Konzeptkunst, feministischer Kunst und des Fluxus sowie die radikalen pädagogischen Konzepte der Schule werden in der Ausstellung erstmals vereint.

Die Kunsthochschule in Los Angeles – ein radikales Schulmodell

1970 öffnete die von Walt Disney gegründete Kunsthochschule CalArts bei Los Angeles (Kalifornien, USA) ihre Türen. CalArts entwickelte in den ersten Jahren ein radikales, wegweisendes Schulmodell, das in seiner Interdisziplinarität an europäische und US-amerikanische Vorgängermodelle wie dem Bauhaus und dem Black Mountain College anknüpfte, das Verhältnis zwischen Lehrenden und Lernenden egalisierte und ohne Benotungssystem auskam. Mit der institutionellen Etablierung konzeptueller und feministischer Konzepte an den Lehrstühlen „Post-Studio“ von John Baldessari und „Feminist Art Program“ von Miriam Schapiro und Judy Chicago hat CalArts eine Vorreiterrolle eingenommen. Im Zentrum der künstlerischen Auseinandersetzung standen schon damals aktuelle gesellschaftliche Themen wie das Hinterfragen von Autorenschaft, die Flexibilisierung von künstlerischen Arbeitsweisen oder die Kritik an patriarchalen Machtstrukturen.

Die Ausstellung in der Kestner Gesellschaft

„Wo Kunst geschehen kann. Die frühen Jahre des CalArts“ widmet sich den ersten 10 Jahren der Kunsthochschule und führt erstmalig die dort vertretenen Lehrkonzepte mit den daraus entwickelten künstlerischen Praktiken in einer Gruppenschau zusammen. Gezeigt werden ca. 100 Werke von rund 40 Künstler*innen, darunter Arbeiten, die zum ersten Mal einer Öffentlichkeit präsentiert werden.

Neben Kunstwerken und wissenschaftlich aufbereitetem Archivmaterial wurden eigens für die Ausstellung Oral-History-Interviews mit 13 Künstler*innen des CalArts gefilmt, die als Zeitzeug*innen individuelle Einblicke auf die damalige Situation geben. Auf diese Weise werden erstmals die Lehrmethoden, der historische Kontext und die interdisziplinären Zusammenhänge zwischen den künstlerischen Praktiken in einer Ausstellung sichtbar. Den Zeitgeist der 1970er Jahre vermitteln auch Erzählungen von legendären Pool-Partys, Lehrveranstaltungen wie „Advanced Drug Research“ und dem Verzicht auf Noten und Lehrpläne im Schulalltag. Darüber hinaus legen die Interviews die Spannbreite persönlicher und zwischenmenschlicher Details offen.

Das Ausstellungs- und Forschungsprojekt

Die Ausstellung „Wo Kunst geschehen kann. Die frühen Jahre des CalArts“ entsteht im Rahmen eines dreijährigen Forschungsprojekts in Kooperation mit der Freien Universität Berlin (Prof. Dr. Annette Jael Lehmann) und metaLAB (at) Harvard, Boston (Prof. Dr. Jeffrey Schnapp, Kim Albrecht) sowie in Zusammenarbeit mit IMAGE und CONTENT, Zürich (Reto Caduff, Dokumentarfilmer).

Von 13. März bis 7. Juni 2020 wurde die Gruppenschau im Kunsthaus Graz gezeigt.

Kurator*innen: Philipp Kaiser und Christina Végh
Kuratorische Assistenz: Julika Bosch

Im Rahmen des Forschungsprojekts erscheint eine Begleitheft bei Spector Books.


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Goseriede 11, 30159 Hannover

Förderer / Partner

Wir bedanken uns für die Förderung dieser Ausstellung.

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