Veranstaltung Di 5. Juli 2022, 18.00

Cyborg Werden. Möglichkeitshorizonte in feministischen Theorien und Science Fictions

Vortrag von Dagmar Fink

Umschlagmotiv: Ines Doujak, Umschlag: Transkript-Verlag

Cyborgs waren ursprünglich ein Produkt technomilitärischer Imagination mit dem Ziel, die Beschränkungen des menschlichen Körpers zu überwinden. Und ausgerechnet dieses technohumanistische Konzept 'kaperte' die feministische Wissenschaftstheoretikerin und Biologin Donna Haraway als imaginäre Ressource für ihr sozialistisch-feministisches Konzept. Gerade weil Cyborgs weder Mensch noch Maschine - und doch beides zugleich sind. Denn ein wesentlicher Ausgangspunkt Haraways Konzept sind Dualismen, wie Selbst/Anderes, Geist/Körper, Mensch/Maschine, männlich/weiblich, zivilisiert/primitiv, die das Fundament von Herrschaftslogiken bilden. Entsprechend will Haraway mit ihrer Cyborg-Figur den Weg aus dem Labyrinth der Dualismen weisen, aufbauend auf Theorien des Schwarzen und des Chicana Feminismus sowie auf Ideen, die im Kontext der Feminismen im Science Fiction entwickelt wurden. Dagmar Fink geht in ihrem Vortrag den Fragen nach: Wie bringt d* Cyborg Dualismen zur Implosion? Wie lassen sich mit d* Cyborg Vorstellungen von Differenz jenseits von Dualismen zu entwickeln? Und wie erweitern queer_feministische Geschichten in Theorien und Science Fictions unsere Möglichkeitshorizonte?

Dagmar Fink ist Gastprofessorin für Gender Studies an der Paris-Lodron-Universität in Salzburg. Sie studierte Amerikanistik, politische Wissenschaften und Soziologie an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main und promovierte in den Gender Studies an der Universität Basel. Seit 2000 unterrichtet sie an verschiedenen Universitäten, Fach- und Kunsthochschulen in Österreich und Deutschland, vorwiegend im Bereich Gender Studies und akademisches Schreiben. Darüber hinaus ist sie die Obperson der Österreichischen Gesellschaft für Geschlechterforschung. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind: Repräsentationskritik, Feminist Cultural Studies, (Techno)Wissenschaftskritik, queer_feministische, afrofuturistische und postkoloniale Science Fiction, queer_feministisches Kino, Populärkulturen, queere Weiblichkeiten sowie Übersetzung und diskriminierungsfreie Sprache.

Darüber hinaus übersetzt sie theoretische Texte aus dem Englischen, seit 1996 im queer_feministischen Kollektiv gender et alia, arbeitet im Wissenschaftslektorat und ist Ko-Leiterin von _QUEERTACTICS. QueerFeminist Filmfestival Vienna.


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